Mit Straßenkreiden bewaffnet sind Hunderte von Studierenden gestern losgezogen, um die im wahrsten Sinne des Wortes längste Unterschriftenliste Freiburgs gegen die Einführung von Studiengebühren zu schaffen. Dafür sperrten die Studenten in Eigenregie den Rotteckring auf Höhe der Universitätsbibliothek bis hinunter zum Fahnenbergplatz. Dort angekommen brachten die Studenten auch den Verkehr auf dem Friedrichring zum Stehen, drangen in das Rektorat der Universität ein und erklärten es kurzerhand zu ihrem Stützpunkt: Sie schlugen Zelte auf, machten Brotzeit und übernachteten auch dort. Wolfgang Jäger, Rektor der Universität, stand gut 300 Studierenden, die sich im Foyer gesammelt hatten mehr als eine Stunde lang Rede und Antwort. Er sehe sich auch als "Unternehmensberater" der Uni und könne nicht grundsätzlich gegen Studiengebühren sein. Mit der Spontandemo, bei der es nach Angaben der Polizei zu keinen Verhaftungen gekommen ist, starteten die Studenten in ihren "Freiburger Frühling", der auch heute und morgen intensiv fortgesetzt werden soll.
cjk
Quelle: Badische Zeitung vom Dienstag, 3. Mai 2005