Mit “Repression und politischem Populismus”: So behandelt die Stadt Freiburg nach Meinung der ehemaligen St. Georgener “Schattenparker” das Thema “Wagenburgler”. Dies machten Vertreter der Wägler gestern bei einer Pressekonferenz deutlich. Die Verwaltung stelle Sachverhalte falsch dar, um die Wagenburgler zu kriminalisieren. Zum Beispiel sei ein Gaskocher in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung gleich zum “Feuer vor dem Rathaus” geworden, sagen die Wägler. Und auch die Behauptung der Verwaltung, dass fast alle Wagenburgbewohner einen festen Wohnsitz haben und deshalb zurzeit nicht obdachlos seien, stimme nicht. “Wir haben nur eine offizielle Meldeadresse”, betont Wagenburgler Holger. Rechtlich ist eine solche “Scheinmeldung” eine Ordnungswidrigkeit.
Nach wie vor haben die Wägler ihre Fahrzeuge nicht zurück, die die Polizei am vergangenen Samstag im Vauban beschlagnahmt hat (die BZ berichtete). Die “Schattenparker” kündigten deshalb an, vor dem Verwaltungsgericht eine einstweilige Verfügung erreichen zu wollen. Für Samstag haben die Wagenburgler erneut zu einer Demonstration aufgerufen, die auch die Antifa unterstützen will. Angst vor erneuten Gewalttaten haben die “Schattenparker” deshalb aber nicht: “Wir können nicht dafür verantwortlich gemacht werden, was einzelne tun”, sagt Wagenburglerin Sarah.
bbe
Quelle: Badische Zeitung vom Freitag, 9. Dezember 2005