Böse Zungen behaupten ja (im Original auf Englisch), schlechte Nachrichten seien gute Nachrichten. Zum Beispiel für die Medien. Stimmt nicht. Zumindest nicht immer. Die gute Nachricht, dass sich aus einer Krise rund um die KTS wieder ein vergleichsweise störungsfreier Alltag entwickeln konnte, ist nicht nur für die Beteiligten und die Presse eine gute Nachricht, sondern auch für den sozialen Frieden einer ganzen Stadt. Apropos Stadt: Die hat es tatsächlich geschafft, aus nahezu auswegloser Lage - die Räumungsklage schwebt als Damoklesschwert über dem selbstverwalteten Kulturtreff - alle Beteiligten immer wieder an den Tisch zu holen. Das spricht sehr dafür, dass die Absicht, die KTS zu erhalten, weit mehr als ein Lippenbekenntnis von Politik und Verwaltung war. Das Ergebnis zäher Verhandlungen ist noch offen, die Signale von allen Seiten jedoch deuten unverkennbar auf "Grund zur Hoffnung". Wenn sich diese Hoffnung am Ende gar erfüllen sollte, dann haben sich dafür vermutlich - auf ihre je eigene Weise - alle maximal strapaziert. Und das wäre dann sogar noch die bessere Nachricht.
Julia Littmann
Quelle: Badische Zeitung vom Montag, 7. März 2005