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Von wegen „hämmer“: „hanmer“ heißt’s

Dreißig Jahre nach der Besetzung des AKW-Bauplatzes in Wyhl ist Zeit für eine Richtigstellung

Von unserem Redakteur Gerhard M. Kirk

Die von sich selbst überzeugten alten Kämpfer sind entsetzt: Da bringt das Freiburger Archiv Soziale Bewegungen pünktlich zum 30. Jahrestag der Platzbesetzung in Wyhl (da wollte die Landesregierung damals ein Atomkraftwerk, kurz AKW, bauen lassen) eine Anti-AKW-CD heraus und gibt ihr als Überschrift "Nai hanmer g’sait" - wo doch jeder weiß, dass die Parole 1975 hieß "Nai hämmer g’sait". Haben denn diese nachgeborenen und undialektischen Ahnungslosen überhaupt keine Ehrfurcht vor der Geschichte, die sich mit dem Namen dieses kleinen Kaiserstuhldorfs verbindet?!

Das Holbein-Pferdle erinnert an die Platzbesetzung in Wyhl heute vor 30 Jahren - wenn auch mit der nachgemachten Parole.

Tja, "so kann Erinnerung täuschen", lacht Volkmar Vogt. "Dieses Plakat mit ,Nai hämmer g’sait’ taucht tatsächlich erst nach der Besetzung des AKW-Bauplatzes bei Wyhl auf", sagt der Volkskundler im Archiv (und hörbar kein Eingeborener). Und sei deshalb eher die Kopie des Originals "Nai hanmer g’sait", das schon 1974 bei der Besetzung des (vom französischen Elektrizitätskonzern EDF) ebenfalls für ein Atomkraftwerk auserkorenen Platzes im elsässischen Marckolsheim auf einem Transparent zu sehen war.

Das Original aus dem Elsass: "Nai hanmer g’sait".

Richtig, bestätigt Walter Mossmann. Der Freiburger hat den Vorteil einer überzeugenden Glaubwürdigkeit auf seiner Seite - weil er erstens Einheimischer ist und zweitens als Liedermacher und Widerständler vor dreißig Jahren dabei war. In Marckolsheim und in Wyhl. Was er heute "eine Platzbesetzung mit zwei Außenstellen" nennt.

Vor allem aber kann Walter Mossmann glaubhaft bezeugen: Es waren in der Tat Elsässer und Elsässerinnen, die in ihrem Dialekt plakativ kundtaten "Jetzt awer langts - Nai hanmer g’sait!". Die dann berühmt gewordenen Plakate mit dem "hämmer" tauchten erst nach der Platzbesetzung in Wyhl auf - nachdem die elsässische Parole, wie der Sprachkünstler Walter Mossmann sagt, "eingekaiserstühlt" worden war.

Damit dürfte der Streit um die korrekte Erinnerungsromantik wohl endgültig beigelegt sein. Denn g’sait ist g’sait.


Quelle: Badische Zeitung vom Freitag, 18. Februar 2005

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