Am 16./17. November 2006 tagt die Innenministerkonferenz der Länder und wird über den weiteren Aufenthalt von ca. 180.000 MigrantInnen und Flüchtlingen entscheiden. Die Diskussionen im Vorfeld zeigen, dass nur wenige unter eine Bleiberechtsregelung fallen werden. Die weiterhin Geduldeten, die nicht abgeschoben werden können, sollen noch geringere „Sozialleistungen“ erhalten als vorher. Deshalb gibt es bundesweit schon im Vorfeld Proteste, denen auch wir uns anschließen.
Das nehmen wir nicht weiter tatenlos hin!
Programm
Freitag
18.00h | Sambagruppe SAM¡BAsta! |
19.00h | Infos über Innenminister-Konferenz, Ergebnisse |
19.30h | Essen – VoKü |
21.00h | Filme: 1. Zwischen Asyl und Abschiebung 2. Abschiebung im Morgengrauen |
23.00h | Musik zum Schlafengehen |
Samstag
bis 11.00h | Frühstück für AktivistInnen und Gäste |
11.00h | Räuber und Gendarm |
11.30h | Info über Innenminister-Konferenz |
12.00h | SAGA: Menschenrecht auf Asyl contra „Festung Europa“ |
13.00h | Plenum – ABR – Fishbowl |
ab 14.00h | Kaffee und Kuchen |
14.00h | Migrantenorganisierung in Almeria/ Spanien |
15.00h | Sambagruppe SAM¡BAsta! |
16.00h | Batir le Togo: Vortrag über afrikanische Flüchtlinge in Freiburg und die Situation in Afrika, speziell in Togo |
17.00h | Workshop zum Aufbau eines Unterstütungsnetzwerks für Illegalisierte und andere Flüchtlinge |
18.00h | Film und Diskussion: Widerstand und politische Situation in Bolivien von 2003 bis heute |
19.00h | Abendessen – VoKü |
20.30h | „ Ein Flüchtling der ertrinkt ist ein Flüchtling der ertrinkt ..." Rede von Navid Kermani mit Bildern (DVD-Projektion) |
21.30h | Filme |
22.30h | Musik und Abbau |
durchgehend / immer wieder
Straßenaktionen |
Warming ups |
PfUI-Tombola |
Bei gutem Wetter können ab 17 h draußen parallel Filme gezeigt werden |
Mehr Infos: Detailliertes Programm
Wer sind wir?
Wir sind die Menschen des Sleep-Out für Bleiberecht anlässlich der Innenministerkonferenz vom 16. bis 17. November 2006.
Wir sind ein Zusammenschluss von Einzelpersonen und Leuten aus verschiedenen Organisationen, die sich für die Rechte von Flüchtlingen, für ein grundsätzliches Bleiberecht aller Menschen überall und für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausgrenzung einsetzen.
Dies ist eine friedliche direkte Aktion für ein uneingeschränktes Bleiberecht der asylsuchenden MigrantInnen.
Die Innenministerkonferenz entscheidet über Abschiebung oder Bleiberecht von ca. 180 000 geduldeten Flüchtlingen. Jahrelang wurden die Betroffenen durch Lagerunterbringung, die Schikane der Residenzpflicht, permanente Drohung von Abschiebehaft massiv in ihren Menschenrechten verletzt. Dieser Zustand erfordert unseren Protest.
Wir besetzen den Platz der alten Synagoge mit einem Zelt, das Schutz- und Veranstaltungsraum sein soll für Informations-Austausch, Vorträge und Filmvorführungen, ermutigende Unterhaltung, Essen und Schlafen. Rund um das Zelt und in den Strassen der Stadt werden wir mit einigen phantasievollen Aktionen versuchen, unsere Mitbürger auf unser Anliegen aufmerksam zu machen.
Wir verstehen unser Vorgehen als legitim. Wir setzen auf zivilen Ungehorsam und direkte Aktionen. Wir treten dafür ein, dass alle Menschen das Recht haben, dort zu leben, wo sie möchten. Wir wollen uns nicht an einen vorgeschriebenen Platz mit unzähligen Auflagen halten, sondern selbst entscheiden wann, wie und wo wir etwas tun. Wir werden ja auch nicht gefragt, wenn eine Innenministerkonferenz stattfindet, wann darüber entschieden wird, dass Menschen abgeschoben werden oder wann Kriege geführt werden, die ja dazu führen, dass Menschen fliehen müssen.
Einen Staat, der Menschen abschiebt, der Menschen aufgrund ihrer Herkunft ausgrenzt, der Kriege für Profite führt, der Sozialabbau betreibt und immer mehr Kontrolle über die Bevölkerung ausübt, wollen wir nicht auch noch um Erlaubnis fragen, wenn wir unsere Meinungen gegen diese Entwicklungen äußern.
Wir sind gesprächsbereit und wünschen ein Entgegenkommen der Behörden, um einen guten Ablauf der Aktion zu erreichen.
Von unserer Aktion soll keine Gewalt ausgehen.
Der Platz wird nach Ende der Aktion Samstag Nacht sauberer sein als vorher.