Der Vorstand des ver.di-Ortsvereins Ellwangen hat beschlossen, den Aufruf zur Demonstration am 9. April gegen die Errichtung eines Stützpunktes von Neonazis in Rosenberg-Hohenberg zu unterstützen. Nicht weil wir scharf auf "Zusammenstöße" mit ihnen sind, sondern weil wir das Wirken von Rassisten und Neofaschisten in unserer Gegend mehr fürchten als eventuell den "Zoff" bei einer öffentlichen Protestveranstaltung. Der Ellwanger ver.di-Vorstand hat auch nicht lange gefragt, welche Organisation als Veranstalter aufruft, weil wir der Meinung sind, dass es kein "wenn" und "aber" geben darf, um gegen Neonazis zusammen zu stehen. Genau so wenig ist es für uns auch keine Frage, dass wir die Kundgebung der Rosenberger Gemeinde am 7. April besuchen. Wir hoffen, dass wir den Veranstaltern willkommen sind, auch wenn wir uns damit nicht zugleich der "Mitte" zurechnen lassen wollen. Denn gerade im Zusammenhang mit der faschistischen Vergangenheit unseres Landes hat die so genannte Mitte leider eine traurige Rolle gespielt, die vom Wegsehen oder Mitlaufen bis zum Mitmachen reichte.
Undifferenzierte Rundumschläge gegen alles, was nach den Worten von Herrn Sorg nicht zur "Mitte" zählt bzw. als "Rechts (und Links)" ausgegrenzt wird, kommen in Wahrheit den Neonazis gelegen, weil sie die Spaltung ins Lager ihrer Gegner tragen. Und was im Übrigen die denunziatorische Erwähnung der VVN/BdA als Observierungsobjekt des Verfassungsschutzes betrifft, kann Herr Sorg ganz unbesorgt sein: Ministerpräsident Erwin Teufel höchstpersönlich gratulierte im Jahr 1997 dem Ehrenvorsitzenden der VVN/BdA, Alfred Hausser, zu seinem 85. Geburtstag mit den Worten: "Für Ihr Wirken als Vorsitzender und Ehrenvorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten im Landesverband Baden-Württemberg danke ich Ihnen sehr."
Margarethe S., Vorsitzende des ver.di-Ortsvereins Ellwangen
Quelle: Schwäbische Zeitung Online vom Mittwoch, 02. März 2005
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