Liebe Einsatzkräfte bei der Love or Hate Parade in Freiburg,
Sie sind heute bei der Love or Hate Parade im Einsatz, um nach dem Selbstverständnis der herrschenden Klasse für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Dieses Selbstverständnis haben viele von uns schon bei Gipfeltreffen, Antifa- und Castordemonstrationen sowie Grenzcamps zu spüren bekommen. Meinungsfreiheit und Versammlungsfreiheit wurden hier mit Füßen getreten und es wurde uns gewaltsam die Möglichkeit genommen, diese frei zu artikulieren.
Wir werden unseren Protest fortführen und lassen uns weder durch Spaltungsversuche, Repressionen und Knüppel noch durch behelmte und vermummte Einsatzkräfte einschüchtern.
Wir wünschen uns eine bunte, laute und lebendige Love or Hate Parade und begrüßen es, wenn die Polizei sich auf das Regeln des Verkehrs beschränkt.
Die UnterstützerInnnen der KTS gewährleisten allen TeilnehmerInnen das Recht auf eine fette Party. Provokationen von Seiten der Polizei sowie Spaß- und Spielverderber werden wir nicht dulden. Die KTS-Ini hat die Räumlichkeiten auf dem Vauban-Gelände 1998 freiwillig verlassen und viel Zeit, Kraft und Arbeit in das neue Gebäude investiert. Abgesehen von der Miete trägt sich die KTS mit ihrem politischen und kulturellen Programm komplett selbst.
Die Räume der KTS-Ini wurden im Februar 2004 nach verschiedenen Vorfällen fristlos gekündigt. Der Förderverein Subkultur hat der Kündigung widersprochen; Bahn und Stadt sollten die Kündigung zurücknehmen und ihrer gesellschaftlichen und sozialen Pflicht gerecht werden.
Die KTS ist mit allen Kräften darum bemüht, den aktuellen Standort für ein autonomes Jugend- und Kulturzentrum zu erhalten. Die von der Stadt angebotenen Alternativstandorte für Konzerte bieten keine langfristige Lösung des Problems. Für eine dauerhafte Lösung steht die KTS-Ini mit der Stadt im Gespräch.
Wir wollen mit dieser Demonstration ein Zeichen für den Erhalt der KTS an ihrem aktuellen Standort setzen.
Wir machen diese Demonstration zu einer die Gesellschaft widerspiegelnden Love and Hate-Parade, die immer aus beiden Seiten besteht. Wir erteilen der Rosa Brille und dem Weichspüler eine klare Absage. Eine reine Love-Parade würde dem Konflikt rund um die KTS nicht gerecht und die Love or Hate Parade auf ein unpolitisches "Friede Freude Eierkuchen" reduzieren.
Dr. Liselotte Meyer
Freies Radikal
Unterstützerin der KTS
Anna und Arthur
"Wir halten’s Maul!"
KTS- Solidaritätskomitee
Hier ist die langweilige Version von Bullen und Stadt: