Die Stadtverwaltung, unser aller OB und die Mehrheit des Gemeinderats lassen drei intakte Gebäude abreißen, um mit hohem Aufwand an Energie und Rohstoffen so genannte Niedrigenergiehäuser entstehen zu lassen (hat Herr Salomon einmal darüber nachgedacht, wie viel Energie und Rohstoffe dabei verschwendet werden? Laut Ökoinstitut rechtfertigt ein Neubau erst nach einer Lebensdauer von rund 230 Jahren). Einen Tag später wird davon geredet, die Klimaschutzziele erreichen zu wollen. Zusammenhänge und Widersprüche werden von einem "Grünen" Bürgermeister nicht erkannt. Nebenbei machen Stadtverwaltung und Gemeinderat engagierten Bürgern durch den Abriss der Gebäude klar, dass ihr ehrenamtliches Engagement mit Abgabe der Stimmzettel bitteschön aufzuhören hat. Das Feld gehört dann den Bauträgern und Herren von der Stadtverwaltung.
Im Falle der ehemaligen Kasernengebäude haben nicht, wie Herr Essmann (SPD) glaubt, die bürgerschaftlichen Initiativen versagt. Das Versagen liegt bei der Stadtverwaltung und einer über den Tisch gezogenen Ratsmehrheit, die es nicht geschafft haben, die drei Gebäude zu erhalten. Übrigens glaubte selbiger Herr Essmann noch in letzter Sekunde einen seriösen Bauträger finden zu können, der innerhalb von wenigen Tagen ein Finanzkonzept aus der Tasche zaubert. Bei soviel Ignoranz (oder Naivität?) stellt sich die Frage nach der politischen Kompetenz.
Christof Fischer, Freiburg
Quelle: Badische Zeitung vom Donnerstag, 22. Januar 2004