Erfreulich, wenn der Rektor der Universität auf Kritik am Erscheinungsbild der Universität "prompt" reagiert. Jedoch fallen einige Dinge an dem diesmal so schnellen Vorgehen merkwürdig ins Auge: 1. Der Burschenschaft Saxo-Silesia wurde keine Möglichkeit zur Stellungnahme gegeben. In Satzung und öffentlicher Selbstdarstellung bekennt sich diese Verbindung eindeutig zur Demokratie und einer pluralistischen Gesellschaft. 2. Die Reaktion erfolgte aufgrund eines Briefes des U-Asta, einer Organisation, die sich laut Selbstdarstellung zur Umgehung eines gesetzlichen Verbotes der verfassten Studierendenschaft durch die Landesregierung 1978 gründete und deren Legitimation höchst zweifelhaft ist. 3. Es geht im vorliegenden Fall um die Verweise auf einer Unterseite einer auf dem Uni-Server verlinkten Organisation. Auf dem universitätseigenen Server selber finden sich aber extremistische Links von der NPD bis zur gewaltbereiten Autonomenszene, die dort von der Fachschaft Chemie angeboten werden. Die "Junge Freiheit" wird ebenfalls vom Universitätsserver direkt verlinkt. Offenkundig wurde seitens der Universität keinerlei Mühe auf eine gründliche Recherche gelegt. Was die Verweise ins Netz angeht, sehen offenbar die Verantwortlichen den Balken auf der eigenen Festplatte nicht, wenn sie einzelne externe Angebote zu zensieren wünschen.
Jörg Haverkamp, Bad Krozingen, Vorsitzender des Vereins Saxo-Silesenhaus
Quelle: Badische Zeitung vom Donnerstag, 20. November 2003