Von unserem Redakteur Hans-Henning Kiefer
"Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gehört zur geschichtlichen Verpflichtung der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg", sagt ihr Rektor Wolfgang Jäger. Für ihn ist es ein "Bekenntnis zu ihrer historischen Verantwortung", dass nun in der Halle des Kollegiengebäudes I ein Mahnmal für verfolgte Universitätsangehörige entstehen soll.
Der Kölner Künstler Marcel Odenbach wird ein großes Wandbild mit den bislang bekannten Namen von 280 Opfern in Form eines transparenten Vorhangs realisieren. Die tatsächliche Zahl der Opfer dürfte doppelt so groß sein. Auch ihre Namen sollen nach und nach auf dem Mahnmal verewigt werden. Fast zwei Jahre lang hat das Universitätsarchiv nach Angaben seines Leiters Dieter Speck bislang recherchiert.
Die rund 80 000 Euro, die Odenbachs Werk kostet, sollen auch durch Spenden von Angehörigen der Uni sowie von Freunden der Hochschule aufgebracht werden. Dem dient auch ein Konzert mit Werken der klassischen Musik am Donnerstag, 18. November um 19 Uhr im Audimax der Universität.
Der Entwurf des Kölner Künstlers war im Sommer von einer Jury ausgewählt worden, der Angehörige der Universität, des Staatlichen Hochbauamtes und der Oberfinanzdirektion angehörten. Das Wandbild mit den Namen der Opfer in Form eines transparenten Vorhangs wird die gesamte Breite der Halle im Kollegiengebäude I einnehmen und soll im kommenden Frühjahr fertig gestellt sein. Als zentraler Ort der Information und der Erinnerung soll das Mahnmal zu einem festen und alltäglichen Bestandteil der Universität werden und "ein wenig mehr Licht und Wahrheit in eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte der Universität Freiburg bringen", so Rektor Wolfgang Jäger.
Spendenkonto: BW-Bank Freiburg, Konto 440 733 4400, BLZ 680 200 20, Stichwort "Spende Mahnmal".
Quelle: Badische Zeitung vom Samstag, 13. November 2004