Mit dem Kürzel "KTS" (das steht für "Kulturtreff in Selbstverwaltung") spielten die Aktivisten bewusst auf das zur Gründungszeit gerade im Rohbau fertig gestellte Konzerthaus an, das unter dem Begriff "KTS = Kultur-und Tagungsstätte" seit Mitte der 1980er-Jahre Freiburg polarisiert hatte: Das Konzerthaus am Bahnhof wurde gegen Widerstände und das deutliche Votum eines Bürgerentscheides im Juni 1988 (dem allerdings das nötig Quorum fehlte) gebaut. Für viele wurde es zum Symbol einer "zentralistischer Gigantomanie" und der Wohnraumverdrängung im Umfeld. Zur Konzerthaus-Eröffnung am 28. Juni 1996 gab es eine Protestdemo mit "Bonzengucken". Im Sommer 1997 war das Konzerthaus erneut Ziel von Aktionen und Auseinandersetzungen mit der Polizei.
Entstanden aus einer Hausbesetzung hat sich die KTS-Initiative innerhalb von zehn Jahren zu einem Teil der Freiburger Kulturszene entwickelt. Der "Kulturtreff in Selbstverwaltung" hat hart und auch mit illegalen Mitteln dafür gekämpft. Schlussendlich erfolgreich: Es gab einen passenden Standort und Geld aus der Stadtkasse. Jetzt muss die KTS wieder kämpfen: ums Überleben.
Dieser Artikel ist Teil eines KTS-Features der Badischen Zeitung