Der rote Teppich war am Samstagabend vor dem Konzerthaus ausgerollt: Darüber schritten die rund 1600 Gäste des "Balls der Wirtschaft". Drinnen feierten sie bis zum frühen Morgen. "Show! Business" hieß das Motto - für das Ausrufezeichen sorgten Liz Mitchell und ihre Truppe mit viel Stimm- und Körpereinsatz: "Boney M." brachten mit ihren unverwüstlichen Ohrwürmern ordentlich Pep und Schwung in den Saal.
Von unserem Redakteur Joachim Röderer
Es war der bislang bestbewachte "Ball der Wirtschaft": Auffällig viel Polizei war vor dem Konzerthaus postiert, ganz unauffällig mischten sich Beamte in zivil unter die Gäste - schließlich war nicht auszuschließen, dass die KTS-Demonstration plötzlich vor der Türe stehen könnte. Doch es blieb ruhig, die Ballgäste und die Polizei verlebten einen entspannten Abend.
Oberbürgermeister Dieter Salomon und IHK-Präsident Karlhubert Dischinger hatten den Startschuss für den von den Freiburger Wirtschaftsjunioren veranstalteten Ball gegeben. Zunächst einmal wurden Gaumen und Augen verwöhnt. Ebenso flinke wie freundliche Mitarbeiter vom Party-Service Müller servierten das dreigängige Ball-Menü, auf der Bühne drehten und wendeten sich die Artisten des Europa-Parks bei der Dinner-Show in alle erdenklichen und unerdenklichen Richtungen.
Danach war Bewegung angesagt. Entweder - angelockt von der Tuxedo Dance Band - auf der Tanzfläche oder eben quer durchs Haus. Etwa nach oben in den Runden Saal, wo die "Jazzetts" mit viel Power eine Breuninger-Modenschau tanzten. Später hatte hier Wobbie Rilliams seinen Auftritt und zeigte, dass er nah dran ist am Star mit der richtigen Anfangsbuchstaben-Kombination.
Viele waren gekommen - auch Linke-Liste-Stadtrat Hendrijk Guzzoni schlenderte übers wirtschaftsfreundliche Parkett: "Wir können auch anders", sagte er schmunzelnd. Zur Entspannung konnten sich die Ballgäste entweder an die Chicago-Bar im 20er-Jahre-Stil setzen - oder alternativ in ein neues silbernes SLK-Cabrio. Das stand vor dem Großen Saal, und Mercedes-Mitarbeiterin Christiane Adamczyk musste oft die Frage beantworten, wie denn um Himmelswillen das Auto ins erste Obergeschoss gekommen ist. "Mit dem Lastenaufzug, der ist groß genug", lautete die einfache Erklärung. Die Chance, sein Kleingeld eventuell für einen solch schicken Neuwagen zu vermehren, gab’s eine Etage höher an den Spieltischen des Casinos Baden-Baden.
Nach etwas verhaltenem Beginn kam der Ball gegen Mitternacht mit Boney M. richtig in die Gänge. Draußen im Foyer hielt das Trio Woo mit der fantastischen Angela Mink, eine große Stimme der Region, dagegen. Sie hat ja auch schon mit Eurovisions-Max im Duett gesungen. Die Tanzwütigsten unter den Gästen blieben lange am Ball. "As time goes by", sang Angela Mink. Die Stunden waren an diesem kurzweiligen Abend wirklich wie im Flug vergangen.
Quelle: Badische Zeitung vom Montag, 22. März 2004