Seit Jahren werden die Freiburger Straßenpunx immer wieder von der Stadt geräumt und vertrieben. Ansätze von selbstorganisiertem Leben wurden wiederholt unterdrückt und die wohnungslosen Menschen stattdessen in Baracken gepfercht, die sie auch noch teuer bezahlen mussten. Die wenigen persönlichen Habseligkeiten der Straßenpunx wurden schon mehrmals im Auftrag der Stadt auf den Müll geworfen und ihre Wägen demoliert. Selbst von ihren Schlafplätzen unter Freiburger Brücken wurden sie verjagt. Nach einer Nacht im Freien im Februar 2004 starb „Flower“ an einer Lungenentzündung.
Die Stadt ist verantwortlich für die von ihr geschaffene absurde Situation, dass den Straßenpunx der Zuzug auf den Wagenplatz Eselswinkel untersagt wird, während die Schattenparker gegen ihren und den Willen der bisherigen BewohnerInnen des Eselswinkels zum Umzug auf den dafür viel zu kleinen Platz gezwungen werden sollen. Wieder einmal will sich die Stadt Freiburg über den Willen der Betroffenen hinwegsetzen und eine konstruktive Lösung eines jahrelangen Problems verhindern.
Statt mit menschlicher Politik die Lebenssituation der BewohnerInnen zu verbessern, verschanzt sich die Stadtverwaltung hinter einer zynischen Verweigerungshaltung. Der Freiburger Straßenschule wurde das Winterquartier der Straßenpunx von der Stadtverwaltung zum 30. Juni wie jedes Jahr gekündigt. Trotz der klaren Ansage, dass die Stadt nicht gewillt sei den Vertrag zu verlängern, erdreistet sich die persönliche Referentin des OBs zu behaupten: „Eine Gefahr der drohenden Obdachlosigkeit sehen wir nicht.“
Als Reaktion auf die Kündigung haben die Straßenpunx am 30. Juni ein Gelände neben dem Wagenplatz Eselswinkel bezogen. Sie erfahren viel Solidarität auf ihrem neuen Platz und haben seit Jahren das erste Mal das Gefühl, an einem Ort zu leben, an dem sie willkommen sind. Die unsägliche Verdrängungspolitik muss jetzt ein Ende haben!
Antifa Freiburg