Tschechien. Bereits im Sommer hat die tschechische Polizei Thor-Steinar-Bekleidung in Läden und Märkten beschlagnahmt. Wie Radio Prag vergangene Woche berichtete, darf die Kleidermarke nun gar nicht mehr in dem Land verkauft werden. Allerdings wurde das Verfahren gegen den Generalimporteur eingestellt, da ihm nicht nachgewiesen werden konnte, dass er den Nationalsozialismus habe propagieren wollen, erklärte ein Sprecher der Polizei in Plzen.
Während sich Firmen wie Fred Perry oder Lonsdale gegen die Vereinnahmung ihrer Produkte durch Rechtsextreme wehren, hat sich mit Mediatex aus Zeesen (Brandenburg) ein würdiger Hersteller gefunden. In seinem Thor-Steinar-Logo sind zwei Runen ineinander verschlungen. Die eine war während des NS ein Emblem der »Reichsführerschulen«, die andere wurde von der Waffen-SS verwendet. Die Firma hält es nicht für nötig, sich von Rechtsextremen abzugrenzen. »Wir sind schließlich nicht mehr in der DDR, wo man sich ausdrücklich von allem Möglichen distanzieren musste«, erklärte ihr Anwalt Markus Roscher. In der vergangenen Woche ordnete die Staatsanwaltschaft Neuruppin die Beschlagnahme der Kleidungsstücke an. (ke)
Quelle: Jungle World vom Mittwoch, 24. November 2004
Weitere Infos gibt es auf unserer Übersichtsseite zu "Thor Steinar".