Die Frage nach Sexismus im Stadion stellt sich vielen Fußballinteressierten zunächst gar nicht. Zu groß ist die männliche Dominanz in den Stadien, zu sehr beschränkt sich der Fokus auf das Gewalt-Phänomen. Dabei sind Zusammenhänge zwischen Sexismus und geringer Teilnahme von Frauen und Mädchen in der Fanszene offensichtlich.
Unter Sexismus müssen nicht nur körperliche Bedrohungen oder Gewaltanwendung gegen Frauen gefasst werden. Hinzu kommen Äußerungen, Darstellungen und Taten, die Frauen aufgrund ihres Geschlechts einschränken oder diskriminieren.
Eine Öffnung der Fanszene für Frauen müsste auch eine Veränderung des offensichtlich gern ausgelebten Sexismus zur Folge haben. Auf einer permanenten Gratwanderung zwischen weiblichen Rollenzuweisungen und „nötiger“ Härte zur Anerkennung in der Fanhierarchie versuchen Frauen dennoch, in den Stadien Fuß zu fassen.
Es referiert Antje Hagel vom Fanprojekt Offenbach.